Armut macht krank

Wir haben die Pest und die Pocken besiegt; wir haben Medikamente und Impfstoffe gegen Tuberkulose und Thyphus entwickelt. Den größten Krankheitserreger aber kann die Medizin alleine nicht überwinden: die Armut!

Mit diesem Satz beginnt der Deutsche Caritasverband seine Jahreskampagne 2012 unter dem Titel Armut macht krank.

Und tatsächlich, auch ich beobachte: immer noch sind viele Menschen arm, weil sie krank sind; und viele krank, weil sie arm sind. Der Arztbesuch wird heute zur finanziellen Frage: Praxisgebühren, Rezeptgebühren, Zusatzbeiträge für die Krankenkasse, Gebühren für sinnvolle Untersuchungen die nicht (mehr) von der Krankenkasse finanziert werden. Wir kennen das alle – und bei meinem Arzt heißt es nicht mehr “Guten Morgen, was fehlt uns denn” sondern “VERSICHERUNGSKARTE !!!!”.

Viele Menschen bekommen nicht einmal mehr die vollen Leistungen der Krankenkassen: Asylbewerbern und Flüchtlingen wird ein großer Teil der Leistungen vorenthalten. Und dann gibt es immer noch die, die oft gar keine Krankenversicherung haben: Obdachlose, gescheiterte Selbstständige, Rentner, die sich die teure Privatversicherung nicht mehr leisten können, Arbeitsmigranten aus Rumänien und Bulgarien und vor allem Illegale.

Die Caritas in Köln fordert daher: Abschaffung der Praxisgebühr, Aufbau von öffentlich finanzierten Ambulanzen für nicht versicherte Menschen, Zugang für Asylbewerber zum normalen System, gleiche Behandlung von privat und gesetzlich Versicherten, Abbau der sinnlosen Kassen-Bürokratie und Transparenz bei Abrechnungen von Ärzten und Krankenhäusern.

Ich finde, dass sind sinnvolle und notwendige Forderungen.
Äußert Euch, macht mit: Wir brauchen ein gerechteres Gesundheitssystem!

 

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