Celebrate the Games – Eindrücke von der diesjährigen gamescom

Für meine jungen MitarbeiterInnen sind die neuen Medien so selbstverständlich wie Essen und Trinken. Diese Fähigkeiten haben sie der älteren Generation voraus, um  diese Multimedialität und Leichtigkeit im Umgang mit Facebook, Twitter und co werden sie  häufig beneidet. Bezogen auf Computerspiele scheiden sich die Geister.

Lesen Sie in diesem Gastbeitrag von Dirk Roos aus der Mobilen Jugendarbeit des Caritasverbandes, wie Computerspiele und Jugendarbeit miteinander verbunden sind.

„Celebrate the Games“ hieß es wieder im Zeitraum vom 15.-19.2012 in Köln. Die gamescom hat nun schon zum vierten Mal in unserer Medienhauptstadt ihre Pforten für alle geöffnet, die sich für die stetig wachsende Welt der Computer- und Videospielszene interessieren. Auf den ersten Blick wirken die Bemühungen der Spieleentwickler wie ein Wettstreit der Lautstärke. Jeder Stand versucht seine Nachbarn zu übertönen und mehr Fans als alle anderen zu gewinnen. Geschenke werden verteilt, um eine Kundenbindung herzustellen und die Besucher die teilweise unverschämt langen Wartezeiten zu verkürzen. Acht Stunden standen einige interessierte Spieler an, um sich gerade mal 15 Minuten mit ihrem kommenden Lieblingsspiel zu befassen.

Doch inmitten dieser durch Lautstärke dominierten kleinen Welt finden sich auch ganz andere Seiten. Fragt man heutzutage einen Bürger nach seinem Bild eines Videospielfans, so bekommt man häufig  eine Charakterisierung eines Einzelgängers ohne großartiges soziales Umfeld präsentiert. Besucher der gamescom werden eines Besseren belehrt. In einer der 6 für die Besucher geöffneten Messehallen trafen sich Freunde von Videospielen, die sich so sehr mit den Protagonisten ihrer Spiele identifizieren, dass sie sich in Kostüme werfen und sich gemeinsam an ihren Verkleidungen erfreuen. „Cosplay“ nennt man das im Fachjargon. Es wurden Fotos voneinander gemacht, die an die schöne gemeinsame Zeit in Köln erinnern sollen.

Und auch der weitverbreitete Irrglaube, dass die heutige Jugend durch sogenannte „Killerspiele“ abgestumpft werde, kann durch einen Blick auf das Jugendforum NRW, das einen großen Bereich einer Halle der gamescom ausmachte, widerlegt werden. Hier ging es um das Miteinander, den Spaß in der Gruppe und um die Erweiterung des eigenen Horizonts. So wurden Angebote zum Thema Ernährung auf spielerische Art und Weise  präsentiert und als Besucher durfte man sich sogar in einen Rollstuhlsimulator setzen, um einmal wenigstens Ansatzweise zu erleben, wie man sich mit einem solchen Handicap fühlt. Auch das Caritas-eigene  Angebot der mobilen Jugendarbeit „FreakOut“ war in diesem Jahr vertreten und betreute in Kooperation mit einer Gruppe jugendlicher Spieletester eine Vielzahl an kleinen Turnieren, die großen Anklang bei den Besuchern der Messe fanden. Hier wurde gelacht, man hat sich gegenseitig angefeuert und natürlich auch gefreut, wenn man einen Freund im gemeinsamen Lieblingsspiel besiegen konnte. Ein paar Neckereien lassen sich in solchen Situationen wohl nie komplett vermeiden. Aber der Grundgedanke blieb stets der gleiche:

„Celebrate the Games“

Dirk Roos, Mitarbeiter der mobilen Jugendarbeit im Caritasverband Köln

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