Deutschkurse für Flüchtlinge in Köln- da geht viel mehr!

Yonas  ist 24 Jahre alt, er flüchtete 2014 nach Köln lebt seither in Köln. Er ist jung und  motiviert und möchte so schnell wie möglich Deutsch lernen und  anschließend noch eine Berufsausbildung machen. Er könnte zu den  Flüchtlingen gehören,  die unseren Fachkräftemangel ausgleichen, wenn es nicht alles so lange dauern würde…

Der Bedarf an Deutschkursen für Flüchtlinge  ist enorm und kann derzeit nicht von den Angeboten der verschiedenen Träger abgedeckt werden. Vor allem fehlt es an Intensivdeutschkursen, die zum Niveau B1 führen, denn damit kann man den Alltag gut meistern und kann dann in berufsbezogenen Kurse (sog. ESF Bamf Kurse) münden , um sich auf eine Ausbildung oder eine qualifizierende Tätigkeit vorzubereiten. Wenn es denn genügend Kurse gäbe, denn auch hier herrscht ein Mangel und mancher Flüchtling wartet 6 -12 Monate um einen der begehrten Plätze zu ergattern.

Yonas hat fast 12 Monate abwarten müssen, das ist vertane Zeit!

Es mehren sich die Stimmen , die eine Öffnung der Integrationskurse für die Flüchtlinge mit Duldung und Aufenthaltsgestattung fordern- auch aus Sicht des Caritasverbandes wäre das der richtige Schritt, um das Erlernen der deutschen Sprache und die berufliche Eingliederung zu unterstützen. Auch die Bundesagentur für Arbeit wiederholt diese Forderung nach einem Ausbau der Sprachkurse für asylsuchende Flüchtlinge.

Die Stadt Köln könnte etwas dazu tun, um diesem Mangel etwas entgegenzusetzten: so wäre es denkbar, aus Mitteln des Asylbewerberleistungsgesetzes Deutschkurse zu finanzieren. Es rechnet sich, selbst wenn nur ein drittel der TeilnehmerInnen nach Beendigung des Sprachkurses eine Arbeit auf Teilzeit- oder Vollzeitbasis aufnehmen würden, würden sich die Investitionskosten der Kommune bereits nach 5-6 Monaten refinanzieren. Dies kann anhand von Modellrechnungen belegt werden.

Der Caritasverband setzt sich dafür ein, dass mehr Intensivdeutschkurse für  asylsuchende und geduldete Flüchtlinge bereitgestellt werden, denn nur so kann Integration gelingen!

Ein Gastbeitrag von Doris Kölsch, Mitarbeiterin im Therapiezentrum für Folteropfer

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