Flüchtlingskinder und -jugendliche bei „Ferien zu Hause“

Ferien zu Hause 1Die GOT Elsaßstraße veranstaltete in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Severin und der Lebenshilfe e.V. vom 29.06 – 17.07. 2015 ein Ferienprogramm, an dem acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 14 Jahren mit Flüchtlingshintergrund teilnahmen. Sie kamen aus den Flüchtlingswohnheimen in der Vorgebirgstraße, dem Severinswall, der Rheinaustraße und der Koblenzer Straße. Die Teilnehmerbeiträge wurden vom Förderverein der GOT bzw. dem Caritasfond der Pfarrgemeinde übernommen. In der großen heterogenen Gruppe – Kinder aus dem „Veedel“, Kinder von Mitarbeiter/innen des Caritasverbandes, Kinder mit Behinderungen, Kinder aus den unterschiedlichsten sozialen Milieus – fanden sie sich unterschiedlich zurecht. Weiterlesen

Wohnst Du schon oder prüfen sie noch?

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Vier junge Männer entscheiden sich, eine Wohngemeinschaft zu gründen.

Vielleicht hätte jeder von ihnen auch gerne alleine gewohnt, aber so kann man sich die Ausstattungskosten teilen, kann sich gegenseitig beraten und unterstützen und findet vor allem leichter überhaupt eine bezahlbare Wohnung in Köln.
Tatsächlich kommt zeitnah ein Wohnungsangebot einer privaten Hausverwaltungsgesellschaft über eine 175 qm Wohnung in guter Lage.
Die Wohnung bietet alles was nötig ist; verfügt sogar schon über eine Küche, zwei Bäder, vier sehr große Einzelzimmer und ausreichend Platz, um z.B. mal gemeinsam zu Essen.
Zusätzlich gibt  es noch drei Balkone!

Aber dann:
Da es sich bei den potentiellen Mietern um Menschen mit einer geistigen Behinderung handelt, die trotz Vollzeitbeschäftigung in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen aufgrund der sozialgesetzlichen Zuordnung unter die Sozialhilferichtlinien fallen, ist alles dann doch viel, viel komplizierter! Weiterlesen

Menschen mit Beeinträchtigungen passen, wie wir alle, in keine Schublade.

Über Inklusion in Kitas und Schulen sprechen alle. Aber was kommt danach, wie sieht es mit der selbstverständlichen Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen in Ausbildung und Beruf aus?
Diesem Thema widmete sich der Frühjahrsempfang des Caritasverbandes Köln und der katholischen Fachverbände SkF, SKM, IN VIA und Malteser am 20. März im Domforum. Rund 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kirche waren der Einladung gefolgt.

Offenheit, Mut und Vertrauen sind bei Arbeitgebern und Trägern erforderlich, um Menschen mit sozialen, körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen zu beschäftigen. „Auch wir selbst als Arbeitgeber müssen uns hier weiterentwickeln. Weiterlesen

Christoph ist aggressiv, sagen Eltern und Betreuer

Willem Kleine Schaars beim Fachkongress Inklusion

Christoph ist schwerbehindert, er kann nicht sprechen und sich nur sehr eingeschränkt bewegen. Schnell passiert es, dass er um sich schlägt. Der Niederländer Willem Kleine Schaars, Referent beim Fachkongress Inklusion der Caritas, hat jahrelang mit Menschen mit Behinderung gearbeitet und vermittelt eine andere Sichtweise auf Christoph: Er ist nicht von Grund auf aggressiv, sondern wir verstehen ihn nicht und tun nicht, was er möchte.

Was hat dieses Beispiel mit Inklusion zu tun? Man könnte denken, Christoph sei „inkludiert“: Er lebt in einem Wohnheim und ist dort Teil der Gesellschaft. Doch für Kleine Schaars geht der Begriff noch weiter: „Inklusion ist auch, dass ein Mensch mit Behinderung selbst entscheiden kann, was er möchte und dass die Menschen um ihn herum einen Weg finden, seine Bedürfnisse und Entscheidungen herauszufinden.“ Weiterlesen

Kölner Dreigestirn begeistert Menschen mit Behinderung der Caritas-Näherei

Diesem Moment fiebern die 46 Beschäftigten in der Näherei der Caritas Wertarbeit im Kölner Gut Frohnhof seit Wochen entgegen:
Das Kölner Dreigestirn hautnah zu sehen und zu erleben. Letzte Woche Mittwoch war es endlich soweit: Prinz Holger I., Bauer Michael und Jungfrau Alexandra sangen und tanzten mit den Mitarbeitenden. Der Chor der Fründe von der Akademie för uns kölsche Sproch e.V.sorgte mit Karnevalsklassikern für Stimmung. Für die Session fertigen die Mitarbeitenden attraktive Karnevalskostüme und Zubehör an, ganze Karnevalsvereine statten sich mittlerweile damit aus. Die Kollektion ist inzwischen auch über die Stadtgrenze hinaus bekannt.
Einrichtungsleiter Peter Winter freut sich über die Wertschätzung für seine Beschäftigten: “Das Dreigestirn geht auf die einzelnen Menschen zu und sucht den Kontakt. Das ist sehr schön.” Und Gerda Mertzenich ist begeistert: “Mit der Mundharmonika hat der Prinz mir ein Ständchen gebracht, extra nur für mich. Das finde ich toll.”

Hier ist der Link zum Film über den Besuch des Dreigestirns. Einfach klicken und Sie sind direkt dabei!

Wohnen, wie es mir gefällt!

Das möchten erwachsene Menschen mit Behinderung genauso wie alle anderen auch. Die Schule ist beendet, ein Ausbildungs- oder Arbeitsplatz gefunden, dann steht der Wunsch nach selbstbestimmten Leben und Wohnen an.

Wohnraum in Köln zu finden, ist ohnehin schwierig, für Menschen mit Behinderung nahezu unmöglich. Die Vorbehalte von Vermietern sind groß. Um so erfreulicher ist es, wenn sich dann so aufgeschlossene Kooperationspartner finden, wie die Wohnungsbau- Genossenschaft GWG rrh. In Dellbrück leben jetzt acht Menschen mit geistiger Behinderung in einer großzügigen Wohnung mit Einzelzimmern, Gemeinschaftsraum und Wohnküche als WG selbstständig zusammen. Weiterlesen

Ad nauseam … bis zur Seekrankheit!

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Menschen in pflegenden und helfenden Berufen kennen das Phänomen, dass Vorurteile und negative Zuschreibungen durch die Öffentlichkeit  immer wieder unkritisch aufgenommen und multipliziert werden.
Und es ist unsere Aufgabe, immer, immer und immer wieder – ad nauseam – die Sachlage zu erläutern, Wahres vom Unwahren zu scheiden, berechtigte Kritik zu akzeptieren und Vorurteile als solche zu benennen.
Im vorliegenden Fall ging es um die Sendung Markt im WDR-Fernsehen vom 4.11.2013 zum Thema der Rechtlichen Betreuung.
Frau Dannhäuser von der Arbeitsstelle Rechtliche Betreuung , hat sich diese Mühe in einer E-mail  an den WDR gemacht (hier im Auszug) :

„…mit Interesse und leider oft auch Ärger verfolge ich regelmäßig die Berichterstattung zum Thema Rechtliche Betreuung in den Medien. Immer wieder fällt die einseitige Berichterstattung auf und das ausschließlich negative Bild, das hier der allgemeinen Öffentlichkeit vermittelt wird. Schade, dass dies nun auch im WDR geschieht. Bereits die Anmoderation, welche suggerierte, dass Betreuer sogar das Fernsehprogramm bestimmen, ließ ahnen, was einen im Beitrag erwartete: keine ergebnisoffene Recherche, sondern Bilder zu einer bereits vorgefassten Meinung. Mehr Panikmache, als fundierte Information und Benennung tatsächlicher Probleme, die es leider auch gibt. Weiterlesen

Sollen wir zu einem inklusiven Konzert gehen?

Heute einen Gastbeitrag von unserem Mitarbeiter Robert Schlappal, Leitung des Sozialpsychiatrischen Zentren Innenstadt und Porz:

Wer dieser Tage die Publikationen von Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kostenträgern oder politischen Parteien anschaut, findet sie überall: Die Inklusion, also die Idee, nach der jeder Mensch in seiner Individualität uneingeschränkt von der Gesellschaft akzeptiert wird und in vollem Umfang an ihr teilhaben kann.

Als Adjektiv wird die Inklusion allen möglichen Events vorangestellt, so dass inklusive Konzerte, Museumsfeste, Tanztheaterprojekte und Sportturniere aus dem Boden sprießen. Ist die inklusive Gesellschaft damit Wirklichkeit geworden? Weiterlesen