Der Pflege-Riester kommt

Maria Hanisch, leitet im Geschäftsfeld Alter und Pflege die Stabsstelle Ethik, Seelsorge und gesundheitliche Versorgungsplanung

Die Katze ist aus dem Sack: Die Zusatz-Pflegeversicherung kommt!
Yippee! Die Versicherungswirtschaft freut sich über den neuen Riester-Bruder.
Für den sogenannten Pflege-Riester hatte sich vor allem die FDP eingesetzt. Um die Zustimmung der Liberalen zum umstrittenen Betreuungsgeld nicht zu gefährden, wurde jetzt auch der Pflege-Riester auf die Tagesordnung der Kabinettssitzung genommen.
Wer zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung eine private abschließt, soll künftig mit fünf Euro monatlich unterstützt werden. Das sind 60 Euro im Jahr. Ziel der zusätzlichen Versicherung ist es, die Lücke zwischen den tatsächlichen Pflegekosten und dem niedrigeren Betrag, den die gesetzliche Pflegeversicherung auszahlt, zu schließen.
Gefördert werden soll eine Tagegeld-Versicherung. Dabei wird pro Tag in der Pflege von der Versicherung eine zuvor bestimmte Summe ausgezahlt. Sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte sollen die neue staatlich geförderte Versicherung abschließen können. Eine Altersbeschränkung ist nicht vorgesehen. Allerdings soll es eine Karenzzeit von fünf Jahren nach dem Abschluss geben. Das heißt, erst nach dieser Zeit kann die Leistung der Versicherung tatsächlich in Anspruch genommen werden.
Da freuen sich doch alle Gutverdiener und  alle, die die ihr Leben versicherungstechnisch perfektionieren wollen.
Diese Maßnahme hilft uns nicht aus den Problemen mit unseren Sozialversicherungssystemen. Es hilft auch nicht den Menschen mit niedrigen Einkommen, die sich dies alles eh nicht leisten können.
Gibt es in diesem Land noch Politiker, die den Mut zu zukunftsfähigen Reformen haben?

2 Kommentare zu “Der Pflege-Riester kommt

  1. Die Idee hilft vor allem der FDP-Klientel Versicherungswirtschaft, die sich auf die Einführung eines neuen Produkts freuen kann!

    • Ja, so sehe ich das auch , letztendlich profitieren die Besserverdiener, die auch jetzt schon, ohne staatliche Subvention Ihre Vorsorge organisieren könnten.

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