Fünfter Tag in Albanien: Es bleibt ein schwieriges Erbe – politisch, wirtschaftlich und sozial

Donnerstag, 30. Mai. Die Kolleginnen der Caritas Albanien haben für uns einen Besuchsmarathon durch die Ministerien geplant: Arbeits- und Sozialministerium, Kommission zum Schutz vor Menschenhandel im Innenministerium, Gesundheitsministerium und dazwischen noch ein Besuch bei der Deutschen Botschaft. Als wir diesen Marathon glücklich überstanden haben, sind wir einigermaßen ernüchtert.

Altlasten. Noch immer findet man in Albanien Überbleibsel der schätzungsweise 600.000 Bunker, mit denen das Hoxha-Regime seinen Bürgern Schutz vor dem angeblich feindlichen Ausland bieten wollte.

Wir verstehen jetzt, warum Dr. Albert Nikolla, Direktor der Caritas Albanien, bei unseren Rückfragen immer wieder auf die mangelnde Unterstützung der Regierung verweist. Die Regierungsvertreter berichten uns stolz von Strategien, Gesetzesentwürfen und Gesetzesänderungen, die alle dem Wohl der Bürger dienen sollen. Eine Antwort auf unsere Fragen, wie die wohlgemeinten Absichtserklärungen den Menschen konkret nutzen sollen, bleiben sie uns allerdings schuldig. Die albanische Regierung ist noch sehr weit davon entfernt, die Fürsorgepflicht des Staates gegenüber seinen Bürgern ernsthaft umzusetzen.

Gastbeitrag von Christine Decker, Caritas International

2. Juni 2013

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