Wem gehört die Stadt?

Nicht nur Brings haben einen Song mit diesem Titel aufgenommen. Seit Jahren gehen Demonstranten in Großstädten wie Berlin und Frankfurt mit der Frage “Wem gehört die Stadt?” auf die Straße und protestieren gegen “Heuschrecken” und Immobilienspekulanten in den Innenstädten.

Wem gehört die Stadt Köln? Es gibt nicht genügend bezahlbaren Wohnraum für Studenten, für Menschen mit niedrigen Einkommen und kinderreiche Familien. Unter anderem ist auch zu beobachten, dass Wohnungsbaugesellschaften zunehmend Sozialwohnungen abbauen und nach Sanierung als Eigentumswohnungen anbieten.
Attraktive Stadtviertel mit einer bisher gesunden Mischung von Alteingesessenen, Mittelständlern, Studenten und Niedrigverdienern verändern sich.
In begehrten Vierteln wie Belgisches Viertel, Sülz/Klettenberg, Südstadt und jetzt auch Agnesviertel werden Häuser nach und nach aufgekauft, die bisherigen Mieter verdrängt, weil sie nach den Luxussanierungen die Mieten nicht mehr zahlen können. Eine fataler Kreislauf: Niedrigverdiener drängen mehr in die Vororte und an den Stadtrand, die sozialen Probleme einer solchen Ghettoisierung sind bekannt. Und die einst attraktiven Viertel büßen ihren ursprünglichen Charme ein.

Und was ist mit Wohnraum für Flüchtlinge in Köln? Wo bleiben Menschen aus Rumänien und Bulgarien, die aus Armut nach Köln kommen und hier oft genug im Elend hausen?
Wo sind ausreichend barrierefreie Wohnungen, die angesichts der zunehmend älteren Bevölkerung dringend gebraucht werden?

Eigentum verpflichtet.
Hier ist nicht nur die Stadt gefragt, sondern jeder Eigentümer, entsprechend zu investieren und die Unterstützungsprogramme dafür zu nutzen. Der größtmögliche Profit bei der Vermietung ist nicht alles. Ein Vorteil für den Vermieter kann es schließlich auch sein, dass bei Menschen mit niedrigen Einkommen die Mietzahlungen häufig von der Stadt übernommen werden und damit garantiert zuverlässig und regelmäßig eingehen.

Ein Kommentar zu “Wem gehört die Stadt?

  1. Sie sprechen (schreiben) mir aus vollem Herzen. Ich würde so gern zwei Familien aus Syrien mit drei und vier tollen Kindern helfen, bezahlbaren Wohnraum zu finden! Aber für Familien mit mehr als ein oder zwei Kindern geht – trotz großer Anstrengungen – fast gar nichts. Das ist unabhängig von jeder Nationalität, aber total abhängig von knappen finanziellen Ressourcen und noch knapperem Angebot für Familien auf dem sozialen oder zumindest finanzierbaren Wohnungsmarkt.

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